Die Flotte der Retter by Hans Kneifel

Die Flotte der Retter by Hans Kneifel

Autor:Hans Kneifel [Kneifel, Hans ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Altmutanten, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1972-11-24T01:00:00+00:00


9.

Reginald Bull hielt sich mit beiden Händen an den Seiten des Pultes fest.

Er warf einen kurzen Blick in die Linsen der Fernsehkameras, die ihn umschwirrten. Ein großer Teil der Administratoren saß wie erstarrt auf ihren Sesseln, ein anderer Teil rief und diskutierte aufgeregt. Reginald bewegte, ausdruckslosen Gesichts, den Kopf und blickte zum Kandidaten der Galaktischen Toleranz-Union hinunter, zu Merytot Bowarote.

Bull glaubte im Gesicht des Mannes ein leichtes Lächeln zu sehen; offensichtlich hatte Bowarote mit einer solchen Wendung der Dinge gerechnet oder sie zumindest vermutet.

Jetzt sprang Terhera auf und rief durch die Lautsprecheranlage der Solar Hall: „Was muten Sie dem Hohen Haus zu, Staatsmarschall? Das ist eine offensichtlich falsche Unterstellung. Niemals hat dieses Haus Rhodan einen solchen Auftrag erteilt! Halten Sie uns alle für dumm oder naiv?"

Erneuter Tumult kennzeichnete die Reaktion.

Die Kommentatoren - Bull ahnte nicht, was sie sagten, da er den Ton der Sendungen nicht mitverfolgte - überschlugen sich schier. Die Menschheit auf dreitausend Planeten erlebte die Szene in ihrer vollen Dramatik mit, denn Schnitt und Regie zeigten die interessantesten, am meisten aufregenden Szenen.

Immer wieder konzentrierten sich die Aufnahmekameras auf die Gesichter der vier Hauptakteure. Niemand schien zu glauben, was Bull eben ausgeführt hatte.

Schließlich konnte Bull wieder verständlich sprechen.

„Ich halte niemanden hier für dumm oder naiv!" sagte er deutlich. „Aber vielleicht ist mein Geschichtsbewußtsein eine Idee deutlicher ausgeprägt. Ich bitte Sie, einmal die Protokolle vom elften Mai des Jahres dreitausendeinundzwanzig aufzuschlagen, beziehungsweise sich die entsprechenden Informationen vom Parlamentscomputer geben zu lassen."

Jetzt grinste Bowarote deutlich.

Auf den Bildschirmen der Abgeordneten erschienen binnen weniger Sekunden die angesprochenen Informationen. Ein Helfer des Parlaments hatte das betreffende Datum eingetastet, und in Lichtgeschwindigkeit griff das Rechenwerk der Maschine zu, suchte in rasender Eile die Speicher ab und projizierte sämtliche festgehaltenen Vorgänge des betreffenden Tages auf den Schirm. Bull ahnte, daß er einen gewissen Sieg erfochten hatte, und sagte in das Murmeln vieler leiser Unterhaltungen hinein: „Sie brauchen nicht lange zu suchen, meine Damen und Herren! Ich kann Ihnen erklären, was ich meine!

Marshall Bount Terhera hat vor Abfassung seiner wirkungsvollen Rede eine winzige, unscheinbare Tatsache übersehen!

Die Tatsache nämlich, daß dieses Parlament nicht erst mit seinem Einzug in dieses Haus arbeitsfähig wurde. Es arbeitete bereits vor vierhundertdreiundzwanzig Jahren, und es arbeitete auch schon wesentlich früher. Allerdings besaßen wir damals noch keine so eindrucksvollen Redner wie heute."

Er lächelte kurz und entschuldigend zu Terhera hinüber.

„Hört, hört!" schrie jemand.

„Ruhe bitte!" ein anderer.

Aus den Reihen der Opposition kamen zischende Laute. Die Anhänger Rhodans lachten und riefen einige Scherzworte zu den Oppositionssitzen hinüber. Die Oppositionellen reagierten finster und verschlossen.

„Ruhe!"

Inzwischen war es auch dem letzten Fernsehzuschauer und erst recht allen Beteiligten im Bereich der Solar Hall klar geworden, daß sich eine entscheidende Wende in der Betrachtung dieses Falles abzeichnete. Das Interesse nahm schlagartig zu. Was noch vor wenigen Stunden wie einer der vielen Schnörkel des heißen Wahlkampfes ausgesehen hatte, wurde jetzt wichtig, elementar.

Bull sprach weiter.

„Am elften Mai des betreffenden Jahres verabschiedete das damals amtierende Parlament ein Gesetz. Wenn Sie die Analogprojektion auf den Bildschirmen lesen, dann werden Sie erkennen, daß es nur ein Gesetz von mehreren war, die an diesem Tag verabschiedet wurden, übrigens mit überwältigender Mehrheit.



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